Es ist schon komisch wenn eine Foodbloggerin eine ganze Woche nicht kocht und isst. Das ist aber das Prinzip einer Heilfastenkur, auf die ich mich in jedem Jahr für eine Woche begebe. Fasten bedeutet nämlich, dass man freiwillig für einen Zeitraum von 5 bis 35 Tagen auf feste Nahrung und Genussmittel verzichtet.
Meine Heilfasten Erfahrungen meiner diesjährigen Kur möchte ich mit Euch teilen und Euch damit einen kleinen Anstoß für Euren eigenen Weg zu mehr Wohlbefinden geben.
Warum Fasten?
In den letzten Jahren rückte das Fasten im Gesundheits- und Wellnessbereich immer weiter in den Fokus. Durch immer mehr Studien können die gesundheitsfördernden Effekte des Fastens mehr und mehr belegt werden. Wohlbefinden und Gesundheit durch Nahrungsverzicht klingt zudem nach einer für jedermann realisier- und bezahlbaren Methode, um in die eigene Gesundheit zu investieren. Nicht zuletzt wegen des Hypes um das Intervallfasten, das in letzter Zeit immer mehr Einzug in den Alltag Vieler findet, wird das Thema Fasten immer populärer.
Meine Heilfastenkur im Bio-Landgut Tiefleiten
Meine erste Fastenkur war im Jahr 2003. Dies war zugleich auch meine intensivste Erfahrung, da natürlich alles sehr neu für mich und meinen Körper war. Seither versuche ich, jährlich eine solche Kur einzubauen.
Bereits zum zweiten mal habe ich mich für das Bio-Landgut Tiefleiten in Breitenberg in der Nähe von Passau entschieden, um die Kur durchzuführen. Der Gasthof ist eine alte Leinenweberei, die von der Familie Kohlmünzer zum Bio-Hotel umgebaut wurde. Das Hotel ist gemütlich und ökologisch eingerichtet. Der Charme der alten Weberei ist in den Gemäuern noch immer spürbar.
Im ganzen Hotel fließt Quellwasser aus den Hähnen. Die Zimmer sind rustikal, mit viel Holz und der Tradition des Hauses entsprechend, eingerichtet. Es können sowohl Zimmer als auch Appartements gemietet werden.
Wenn man auch keine feste Nahrung zu sich nimmt, wird in Tiefleiten der Tag durch gemeinsames Teetrinken am Morgen, eine gemeinsame Mittags- und eine Abendmahlzeit bereichert. Das heißt man trifft sich morgens zum Tee im Wintergarten, freut sich am Mittag auf einen frischen Smoothie und am Abend auf eine klare Brühe. Ansonsten trinkt man den gesamten Tag über viel Wasser (30 ml pro kg Körpergewicht) und zusätzlich Tee in sämtlichen Geschmacksrichtungen – natürlich ohne Teein, also kein Schwarz- oder Grüntee.
Zwischen den “Mahlzeiten” trifft man sich, um gemeinsam diverser Aktivitäten nachzugehen. Morgengymnastik, Yoga, Meditation, gemeinsame Wanderungen, Vorträge und Kochkurse sind nur einige Angebote die das Landgut Tiefleiten den Gästen anbietet.
Was passiert beim Fasten mit mir?
Ich empfehle jedem eine geführte Fastenkur. Auch ich habe es schon zuhause, in meinem Alltag und gewohnter Umgebung versucht, eine solche Heilfastenkur durchzuführen – und bin gescheitert. Da eine Fastenkur nicht nur eine Reinigung des Körpers, sondern auch des Geistes ist, sollte man sich in dieser Zeit unbedingt Zeit für sich nehmen können und die vielfältigen Emotionen und Eindrücke, die damit einhergehen, nicht im Alltag versenken.
Alle geführten Kuren – davon habe ich schon einige absolviert – waren hingegen immer ein großer Gewinn für mein Wohlbefinden und meine Gesundheit. Man spricht auch vom sogenannten Fasten High, dem Hochgefühl, das sich ungefähr ab Tag 4 der Kur einstellen kann und meist noch lange nachwirkt.
Der Körper aktiviert beim Fasten seine Selbstheilungskräfte und versucht, sich von allem Ballast zu befreien. Er stellt sozusagen nach wenigen Tagen ohne Essen von äußerer auf innere Ernährung um. Dieser Reinigungsprozess wird organisch hauptsächlich von Lungen, Nieren, Leber und der Haut durchgeführt.
Die im Fastenden ablaufenden Entgiftungsprozesse sollten für den größtmöglichen persönlichen Gewinn durch einige simple Methoden aktiv unterstützt werden. Empfohlen werden:
- Saunieren
- Infrarotlichtbestrahlung
- Bürstenmassagen
- Körpermassagen (besonders zu empfehlen: Honigmassage)
- Ölziehen mit naturbelassenen Ölen
- Basische Fuß- und Vollbäder
- täglicher Leberwickel (zwischen 14 und 16 Uhr oder 2 und 4 Uhr, da die Leber in dieser Zeit am aktivsten ist)
- täglicher Einlauf (Irrigator)
- viel leichte Bewegung (Yoga, Wandern, Dehnungsübungen, Trampolinspringen)
- keine Verwendung von Kosmetik und Pflegeprodukten, die nicht 100 % natürlich sind
Welche Heilfasten Erfahrungen ich mache und wie es mit damit geht
Wenn ich von meiner Fastenkur erzähle, erschrecken Viele, da sie denken, mit 7 Tagen Hunger nicht umgehen zu können. So ist es allerdings nicht. Der Hunger verschwindet, sofern man ein paar Dinge beachtet, spätestens am 4. Tag. Am allerwichtigsten sind das Trinken von viel Wasser und der tägliche Einlauf. Außerdem körperliche Aktivitäten, Bewegung an frischer Luft und Ruhe vor äußeren Einflüssen wie Fernsehen, Internet etc. Je häufiger man fastet, desto besser können Körper und Geist mit dem Nahrungsverzicht umgehen.
Trotzdem ist jede Fastenkur anders. Wie gut es einem vor allem in den ersten, schwierigsten Tagen des Fastens geht, hängt von der grundsätzlichen körperlichen Verfassung und den sogenannten Entlastungstagen ab, also den Tagen der Einstimmung vor dem tatsächlichen Nahrungsverzicht. In diesen Entlastungstagen ist es gut, bereits auf Genussmittel wie Nikotin, Alkohol und Kaffee zu verzichten. Außerdem sollte bereits auf leichte Kost mit viel Obst und Gemüse umgestellt werden.
Bei den meisten Kuren stellt sich nach 3 Tagen ein Gefühl der Leichtigkeit und Lebensfreude ein. Die Sinneswahrnehmungen werden intensiver, Wehwehchen und Schmerzen verschwinden, nachdem sie in den Anfangstagen noch einmal aufflammen können. Man fühlt sich insgesamt unbeschwert und voller Tatkraft.
Fastenbrechen und dann?
Traditionell wird der Fastenprozess durch das Essen eines Apfels gebrochen.
Wenn man die folgenden Aufbautage nach dem Fasten gut meistert und sich nicht gleich auf Pizza, Pasta und Schnitzel stürzt, wirkt das erworbene Hochgefühl noch lange nach. Ich habe den Eindruck, je öfter ich faste, desto länger kann ich gesunde Ernährung, Bewegungsmotivation und das insgesamt gute Körpergefühl beibehalten. Den Verlockungen des Alltags zu widerstehen, ist nicht einfach und soll auch nicht das Ziel sein, aber um eine gesunde Grundlage zu schaffen, der kleine Sünden nicht schaden – dafür ist das Fasten die ideale Möglichkeit.
Aufbruch zu einem gesünderen ICH?
Ich werde durch meine Fastenkuren nicht zum Asketen – hinterfrage aber einmal jährlich meine Ess- und Trinkgewohnheiten und versuche, hier wieder etwas zu regulieren.
Als Ergebnis meiner diesjährigen Kur habe ich mir das Ziel gesetzt, meine verlorenen 2 kg Körpergewicht und mein positives Körpergefühl durch Intervallfasten in meinen Alltag weiterzutragen. Das heißt, ich werde nach meinen Aufbautagen immer 16 Stunden fasten und in einem Zeitfenster von 8 Stunden Nahrung zu mir nehmen. Diese Nahrung wird vollwertig, grün und gesund sein – kleine Sünden eingerechnet.
Zum Thema Intervallfasten gibt es inzwischen auch sehr viel Lesestoff. Ich habe mir die Ausgabe Januar-April 2022 von WISSEN HEUTE. KOMPAKT gekauft. In ihr geht es auf knapp 100 Seiten um das Thema Intervallfasten, mit vielen neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen untermauert.
rezepte für die aufbautage nach dem fasten:
Buchempfehlungen zum Thema Heilfasten*
Falls Ihr Fragen zum Thema Heilfasten oder Interesse an tiefergehenden Informationen habt, schreibt mir! Ich teile gerne meine Erfahrungen und helfe Euch so vielleicht ein wenig auf Eurem Weg zu mehr Wohlbefinden.
